Bing Crosby
Geboren am 03.05.1903 in USA
Amerikanischer Schauspieler, Sänger, Entertainer. Den Künstlernamen Bing erhielt der in Tacoma, Washington, geborene Harry Lillis Crosby auf der Schule, weil er die Comic Strips "The Bingville Bugle" verschlang. Crosby gehört zu den populärsten Entertainern des 20. Jahrhunderts und begründete als "Crooner" den auch von Frank Sinatra und Dean Martin gepflegten Stil des eleganten, lässigen und charmant witzigen Gesang- und Sketch-Vortrags auf der Bühne. Seine sonore Stimme mit dem gezogenen Vibrato verfehlte ihre Wirkung nicht: Als Sänger verkaufte "Der Bingle" und "The Old Groaner" genannte Crosby 300 Millionen Schallplatten, erhielt 21 Mal Gold für Songs wie "Swinging on a Star" und rangiert auf der ewigen Bestsellerliste mit "White Christmas" (aus "Holiday Inn - Musik, Musik", 1942, mit Fred Astaire) auf Platz zwei hinter Elton Johns "Candle in the Wind". Zum Evergreen wurde das mit Grace Kelly gesungene, für den Oscar nominierte Liebesduett "True Love" aus dem Musical "High Society - Die oberen Zehntausend" (1956; Remake der George-Cukor-Komödie "Die Nacht vor der Hochzeit", 1942, mit Katherine Hepburn und Cary Grant).
Bing Crosby besuchte nach der Gonzaga High School die dortige Universität und studierte Jura. Auf Reisen verdiente er als Sänger in Bars mehr als seine Anwaltskollegen. Seit 1922 Drummer und Sänger der Band The Musicaladers, wurde er 1926 durch Vermittlung einer befreundeten Sängerin vom Paul Whiteman Orchestra als einer der Rhythm Boys engagiert. Dort entwickelte er den jazzigen Swing-Stil, der ihn seit 1930 im Film ("Der Jazzkönig") und seit 1931 in Radio-Sendungen aus dem Coconut Grove in Los Angeles charakterisiert und den er über zwanzig Jahre pflegte. 1931 verpflichtete ihn Paramount, 1932 spielte er sich selbst in "The Big Broadcast". Crosby wird zum Kassenmagneten in Familienfilmen mit Musik ("Pennies from Heaven", 1936; "Waikiki Wedding", 1937) und kann im Rundfunk auf eine treue Zuhörerschaft zählen. Für seine Rolle als singender Pater Chuck O'Malley in Leo McCareys "Going My Way - Der Weg zum Glück" erhält er 1944 den Oscar. Auch für die Fortsetzung "Die Glocken von St. Marien" (1945, mit Ingrid Bergman) wird Crosby für den Oscar nominiert, ebenso wie 1954 für seine Rolle des Bühnen-Stars mit Alkoholproblemen im Kinodrama das "Das Mädchen vom Lande", das Grace Kelly (seine Ehefrau) den Oscar einbringt.
Crosbys Popularität - 15 Mal unter den zehn populärsten Schauspielern des Jahres - steigerte sich durch die 1940 mit "Road to Singapore" begonnene Reihe der "Road to..."-Komödien mit Bob Hope und Dorothy Lamour. Bis 1962 entstanden sieben Filme und eine Kompilation, im letzten Film, "Road to Hongkong", war Lamour nicht mehr dabei, ihren Part übernahm Joan Collins. Crosbys eher milder Humor wurde durch Hopes aggressiveren Ton aufgepeppt, die Reihe kreist um exotische Abenteuer, Mondreise, Spionage und Parodien berühmter Filme ("African Queen" mit Bogey). Eine von Crosbys letzten Rollen war Doc Boone im Remake (1966) von John Fords "Stagecoach - Ringo".
1945 gründete Crosby die Firma Bing Crosby Productions und hatte Erfolg mit TV-Serien ("Hogan's Heroes"). Eine eigene Fernsehshow wird 1965 abgesetzt.
Crosby war leidenschaftlicher Golfer und starb nach einer England-Tournee 1977 auf einem Golfplatz bei Madrid an Herzversagen.
Von 1930 bis zu ihrem Tod war Crosby mit der Schauspielerin Dixie Lee verheiratet. Zwei der vier Kinder begingen Selbstmord. Von 1957 bis 1977 war er mit Schauspielerin Kathryn Grant (*1933; "Sindbads siebte Reise") verheiratet, sie hatten drei Kinder. Er ist Großvater der Schauspielerin Denise Crosby ("Star Trek").