Judy Judy Davis
Geboren in Australien
Für ihre grandiose Leistung als frustriert-frigide Lehrerin, die sich in David Leans "Reise nach Indien" zwischen den Hindus und in einer riesigen Grotte dem Leben und der Sexualität öffnet, wurde die australische Schauspielerin Judy Davis 1984 für den "Oscar" nominiert, den sie gegen Sally Field ("Ein Platz im Herzen") verlor. In Australien unter anderem durch ihre Rolle als Schriftstellerin in "Meine brillante Karriere" ein Star, glänzte Davis (geb. 1955) in der Folgezeit international als schmallippige, verklemmt wirkende Neurotikerin, die urplötzlich zur Furie werden kann, aber auch Karrierfrauen mit nervösem Tick bravourös beherrscht. In Filmen wie "Barton Fink" oder "Naked Lunch" konnte man wenig von ihrem Potential erkennen, aber als George Sand in "Impromptu", als Präsidentenberaterin in Clint Eastwoods "Absolute Power" oder als Kevin Spaceys Ehefrau, die in "No Panic" zur Geisel wird und den Geiselnehmer nach Strich und Faden fertig macht, zeigte sie ihr großes Können. Ihre besten Rollen fand Davis als weibliches Alter Ego in vier Filmen von Woody Allen: in "Alice" noch in einer Nebenrolle, trumpfte sie in "Ehemänner und Ehefrauen" als hintergangene Gattin von Sydney Pollack auf, will den alle Welt betrügenden Schriftsteller Harry (Allen) in "Harry außer sich" erschießen und zeigte in "Celebrity" eine urkomische Oralsexnummer mit einer Banane. In ihrer Jugend lebte sie einige Jahre in einem Kloster, floh und tourte mit einer Rock-Band und studierte anschließend Schauspielerei mit Abschluss in Sydney.