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Patrice Chéreau

Geboren am 02.11.1944 in Frankreich

Französischer Film-, Theater- und Opernregisseur, Drehbuchautor, Darsteller und Bühnenbildner.

Als einer der bedeutenden Regisseure des 20. Jahrhunderts, hat Patrice Chéreau mit modernen, innovativen und verstörenden Inszenierungen Theater, Oper und Film revolutioniert und mehrfach Medienereignisse geschaffen. Mit 15 Jahren wurde er entdeckt, war mit 22 Theaterleiter, inszenierte mit 25 seine erste Oper und legte 1976 in Bayreuth eine diskutierte und gefeierte Inszenierung von Richard Wagners "Der Ring des Nibelungen" hin. Vielbeachtete Theaterarbeiten sowie ein Dutzend Spielfilme ("Die Bartholomäusnacht", "Intimacy"), die ihm zahlreiche Preise einbrachten, zeugen von Chéreaus kreativer Kraft und Vielseitigkeit in einem Werk, das thematisch von Düsternis, Pessimismus und der Liebe zum menschlichen Körper ("Augen, Körper, Sex sind die schönsten Dinge im Leben.") geprägt ist sowie dem Bestreben, dem verborgenen Sinn von Texten und Bildern nachzuspüren.

Patrice Chéreau wurde 1944 in Lézigné, Département Maine-et-Loire, als Sohn eines Malers und einer Zeichnerin geboren und fiel Kritikern als "Wunderkind" auf, als er mit 15 Jahren im Amateurtheater eines Pariser Gymnasiums als Regisseur, Darsteller und Bühnenbildner wirkte. Mit 19 Jahren durfte er bereits an professionellen Theatern arbeiten. 1966 gründete er das Volkstheater in Sartrouville und inszenierte 1969 seine erste Oper. Von einem Freund empfohlen, wurde er 1976 für die Hundertjahrfeier der Richard-Wagner-Festspiele engagiert und inszenierte unbefangen und radikal "Der Ring des Nibelungen" als wilhelminische Industrieellensaga, in der Götter Menschen und Rheintöchter Huren sind und Glieder abgehackt werden. Das kulturelle Jahrhundertereignis, das am Beginn des modernen Regietheaters steht, wurde heftig abgelehnt, gefeiert und bis heute diskutiert und brachte Chéreau 1980 nie überbotene 90 Minuten Ovationen ein. Chéreau inszenierte Stoffe von Alban Berg, Racine, Shakespeare, Edward Bond, Jean-Marie Koltès und zuletzt 2013 "Elektra" (Richard Strauss) in Aix-en-Provence. Anfang 2001 erklärte er das Theater für tot, weil es keine zeitgemäßen Stoffe und Techniken mehr biete und dem Film unterlegen sein, kehrte aber mit Unterbrechungen immer wieder zu Theaterinszenierungen zurück.

Chéreaus erster Spielfilm "Das Fleisch der Orchidee" (1974), eigene Adaption eines Krimis von James Hadley Chase, war bereits weniger an vordergründigem Thrill als an der Spannung zwischen der entführten Frau (Charlotte Rampling) und den Verbrechern interessiert. In "Die letzte Ausgabe" (1978, mit Simone Signoret) geht es um das Überleben einer Provinzzeitung. "Der verführte Mann" (1983) griff er erstmals die Welt der Stricher und Spanner und das Thema Homosexualität auf. Im Beerdigungsdrama "Wer mich liebt, nimmt den Zug" (1998) treffen Chéreaus Stammschauspieler wie Pascal Greggory auf Veteranen wie Jean-Louis Trintignant. "Sein Bruder" (2003) zeigt, wie ein unheilbar erkrankter junger Mann Ärzte und Klinik flieht, um bei nahen Menschen Zärtlichkeit zu finden. Seine letzten Filme waren die Joseph-Conrad-Adaption "Gabrielle" (2003), in der ein Ehepaar in der Sackgasse der Beziehung landet, und der Thriller "Persécution - Ruhelos" (2009). 2001 erhielt er den Goldenen Bären der Berlinale für das Erotikdrama "Intimacy", in dem ein Paar es nicht schafft, reine körperliche Lust ohne Gefühle zu leben. Chéreaus Meisterwerk wurde das Historiendrama "La Reine Margot - Die Bartholomäusnacht" (1994, mit Isabelle Adjani), in dem die Verfolgung der Hugenotten mit exzessiven Sex- und Gewaltszenen und Bezügen zur modernen Massenvernichtung wie dem Holocaust in Verbindung gebracht wird.

Patrice Chéreau starb am 7. Oktober 2013 im Alter von 68 Jahren in Paris an Lungenkrebs.

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